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Mit dem bundeseinheitlichen Ausweis des DRK zur Blutspende




In Deutschland wird die Sammlung von Blutspenden größtenteils durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) organisiert. Sechs regionale Blutspendedienste des DRK sind dafür zuständig, dass die Blutbanken der Kliniken ausreichend mit Blut versorgt sind. Über 70 Prozent aller Vollblutspenden werden beim DRK getätigt. Jeder Spender erhält dabei einen Blutspendeausweis, der dazu dient, Informationen über alle bisherigen Spenden zu dokumentieren. Bei jedem neuen Spendetermin sollte der Ausweis vorgezeigt werden. Seit 2014 gibt das DRK einen bundeseinheitlichen Ausweis im EC-Kartenformat aus, der für alle sechs regionalen Blutspendedienste gültig ist. Der neue Ausweis ist mit einem Chip ausgestattet, auf dem die Spenderdaten gespeichert werden. Auf diese Weise wird eine umfassendere Dokumentation ermöglicht.


Was ist der Blutspendeausweis und wozu wird er benötigt?


Der Blutspendeausweis ist ein Dokument, das dazu dient, alle Blutspenden eines Spenders sowie personenbezogene Daten, insbesondere die Blutgruppe, zu sammeln. Der Ausweis wird vom DRK anlässlich der ersten Blutspende ausgestellt und sollte dann bei jedem weiteren Termin vorgezeigt werden. Mithilfe dieses Dokuments kann der dafür zuständige Mitarbeiter sich leicht einen Überblick darüber verschaffen, ob der betreffende Spender sich an die vorgeschriebene Wartezeit seit der letzten Spende gehalten hat, wie dringend Vollblutspenden seiner Blutgruppe benötigt werden und wie häufig insgesamt gespendet wurde.


Bis 2014 stellte jeder DRK-Blutspendedienst seinen eigenen Ausweis mit eigener Spendernummer aus. Diese Ausweise bestanden aus gelber oder weißer Pappe im Format A5 und waren in Heftform gestaltet. Wer nach einem Umzug im Einzugsgebiet eines neuen Blutspendedienstes einen Termin wahrnahm, bekam einen neuen Ausweis per Post zugeschickt. Seit 2014 aber gilt deutschlandweit der bundeseinheitliche Spendeausweis, mithilfe dessen die jeweiligen Dienste auf alle Daten des Inhabers zugreifen können.


Welche Vorteile bringt der einheitliche Blutspendeausweis?


Der einheitliche Blutspendeausweis dient dazu, alle Spenderdaten überregional zu erfassen und auf diese Weise die Dokumentation zu erleichtern. Der neue Ausweis wird im Checkkartenformat ausgeliefert und besteht aus Kunststoff. Darauf sind der Name des Spenders, seine Blutgruppe mit Rhesusfaktor, sein Geburtsdatum, seine Spendernummer, der Name des ausstellenden Arztes und ein Barcode mit der Spendernummer abgedruckt. Auf der Rückseite muss der Inhaber eine Unterschrift leisten. Neben der Unterschrift ist die Anzahl der bei Ausstellung des Ausweises bereits abgegebenen Spenden nachzulesen.


Der bundeseinheitliche Blutspendeausweis enthält außerdem einen Chip, der nur mit Lesegeräten des DRK ausgelesen werden kann. Auf dem Chip sind noch einmal dieselben Daten gespeichert, die auch auf dem Ausweis abgedruckt sind, außerdem die Wohnanschrift des Spenders, die Daten aller bisher geleisteten Blutspenden und die Gesamtanzahl aller Blutspenden. Auf Nachfrage ist es problemlos möglich, die gespeicherten Daten einzusehen. Zusätzlich zur Chipkarte wird jedem Spender ein Heft mitgeliefert, in dem seine Spenden auch noch einmal händisch eingetragen werden können.


Wer regelmäßig spendet, wird mithilfe des bundeseinheitlichen Blutspendeausweises belohnt. Während der erste Ausweis im DRK-Rot gehalten ist, erhalten Spender mit mehr als 25 Spenden eine bronzene Checkkarte, bei mehr als 50 Spenden wird der Ausweis in Silber ausgegeben und einen goldenen Ausweis verdienen sich Personen, die mindestens 100 Spenden verzeichnen können. Die meisten DRK-Blutspendedienste veranstalten Ehrungen für besonders fleißige Spender.


Was kostet der neue Blutspendeausweis und wo kann er beantragt werden?


Wer bisher noch keinen Blutspendeausweis besitzt oder noch einen alten Pappausweis mit sich herumträgt, kann bei der nächsten Blutspende den neuen Ausweis beatragen. Dazu ist es lediglich nötig, den Personalausweis vorzulegen, ein Formular auszufüllen und einmalig eine Datenschutzerklärung zu unterschreiben. Der Ausweis wird dann innerhalb von vier Wochen per Post nach Hause geliefert. Wie schon das alte Pappdokument ist der bundeseinheitliche Ausweis kostenlos. Ändern sich die auf dem Ausweis gespeicherten Daten, kann dies ganz einfach anlässlich der nächsten Blutspende den Mitarbeitern des Blutspendedienstes mitgeteilt werden. Diese arbeiten die Änderung in die Spenderdatenbank ein. In der Regel ist es nicht nötig, einen neuen Ausweis zu beantragen.


Was passiert, wenn der Blutspendeausweis verloren geht oder gestohlen wurde?


Geht der Blutspendeausweis verloren oder wird er gestohlen, sollte beim DRK umgehend ein neuer Ausweis beantragt werden. Weil die Daten nicht nur auf dem Ausweis, sondern auch in der Datenbank gespeichert sind, sind diese nicht verloren. Mit Beantragung des neuen Ausweises wird das alte Dokument umgehend ungültig, sodass kein Missbrauch möglich ist. Der Blutspendeausweis muss nicht wie eine EC-Karte gesperrt werden. Die darauf gespeicherten Daten können nur vom DRK selbst ausgelesen werden und sind deshalb auch bei einem Diebstahl sicher.


Ist eine Blutspende auch ohne Ausweis möglich?

Ja, eine Blutspende ist auch ohne Ausweis möglich. Wer keinen bundeseinheitlichen Blutspendeausweis haben möchte, beispielsweise aus Datenschutzgründen, kann weiterhin einen regionalen Ausweis beantragen und benötigt dementsprechend, so wie vor 2014, für jeden Blutspendedienst einen eigenen Ausweis. Es ist aber auch möglich, überhaupt keinen Ausweis zu beantragen und bei jeder Spende aufs Neue seine Daten vollständig, soweit benötigt, anzugeben. Das Dokument erleichtert den Mitarbeitern die Pflege der Datenbank und spart viel Zeit, ist aber in Deutschland nicht die Bedingung für eine Blutspende. In Österreich dagegen ist der Blutspendeausweis Pflicht für alle Spender.


Gibt es den Blutspendeausweis auch als App?

Ja, den Blutspendeausweis gibt es auch als App. „Blutspendeausweis“ ist eine Anwendung für Smartphones, die von Heartbeats UG entwickelt wurde und die sowohl für iPhones (iOS 8.0 oder höher) als auch für Android-Geräte (Version 4.1 oder höher) verfügbar ist. Die App ist kostenlos bei Google Play oder im App Store erhältlich. Mithilfe dieser Anwendung können Daten zu allen Blutspenden gespeichert werden; die App rechnet dann automatisch die Zeit aus, die bis zur nächsten Spende mindestens vergehen muss und erinnert den Spender daran, wenn es wieder Zeit für eine Spende wird. Teilnehmende Blutdatenbanken können bei Bedarf nach Vollblutspenden bestimmter Blutgruppen eine Benachrichtigung an Spender über die App schicken. Außerdem können Nutzer nachsehen, wie lang die geschätzten Wartezeiten bei teilnehmenden Blutbanken im Augenblick sind.


Die App „Blutspendeausweis“ funktioniert unabhängig von den DRK-Diensten und ersetzt dementsprechend auch den DRK-Ausweis nicht (Die Daten des Ausweises und alle anderen Gesundheitsdaten im eigenen Gesundheitskonto speichern).


Quellen

Deutsches Rotes Kreuz „Der einheitliche Blutspendeausweis für alle DRK-Blutspendedienste“: http://www.drk-blutspende.de/blutspendeausweis/blutspendeausweis/einheitlicher-blutspendeausweis.php (aufgerufen am 17.04.2017)


Deutsches Rotes Kreuz „Blutspendeausweis“: https://www.drk-blutspende.de/informationen-zur-blutspende/blutspendeausweis.php (aufgerufen am 17.04.2017)


Deutsches Rotes Kreuz „RFID-Chip“: http://www.blutspendedienst-west.de/blutspendeausweis/rfid-chip/rfid-chip.php (aufgerufen am 17.04.2017)




Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Hinweise und Beschreibungen zum Thema Blutspendeausweis. Er eignet sich nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung und kann einen Arztbesuch auf keinen Fall ersetzen.

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